Hexenjagd


Hexenjagd
von Arthur Miller

Tiroler Landestheater Innsbruck  Premiere: 30. September 2006
Regie: Klaus Rohrmoser
Bühne: Helfried Lauckner
Kostüme: Andrea Kuprian

Pastor Parris aus der kleinen Stadt Salem überrascht eines Nachts im Wald junge Mädchen aus dem Ort bei obszönen Tänzen. Was Ausdruck harmloser Befreiungsversuche von puritanischer Erziehung ist, wird vom Pastor als Hexerei gedeutet, was der auswärtige Hexenspezialist Hale auch noch bestätigt. Dankbar für diese Ausrede bezichtigen in einer Mischung aus Selbstverteidigung und Machtwahn die Mädchen allmählich fast das ganze Dorf der Hexerei und setzen damit einen Prozeß in Gang, der nicht mehr aufhaltbar ist. Treibende Kraft dabei ist Abigail, die Nichte des Pastors. Sie versucht, ihre Machtposition zu benutzen, um die Frau des Pflanzers Proctor an den Galgen und sich an die Seite Proctors zu bringen. Und auch so manch anderem Einwohner Salems kommt es ganz gelegen, wenn das Land eines Hingerichteten versteigert wird, oder jemand, mit dem man immer im Streit lag, plötzlich nicht mehr da ist. In einem Punkt allerdings hat sich Abigail verrechnet: Proctor spielt nicht mit. Und so geht es bald um sein eigenes Leben…

Arthur Miller schrieb diesen Thriller über Sünde und Sühne, Verführbarkeit und Verantwortung 1953 vor dem Hintergrund der hysterischen Jagd auf die Kommunisten in der McCarthy-Ära. Doch das Modell, das er entworfen hat, bleibt gültig. Wo immer eine Gesellschaft glaubt, gegen das Böse zu Felde zu ziehen, findet sich ein guter Nährboden für Verfolgungswahn und Massenhysterie.